Bauherr und Architekt hatten von Beginn an die Vorstellung von einer modernen, offenen Architektur, die als Energieeffizienzhaus mit einem Jahresprimärenergiebedarf von unter 60 KWh/m² als Massivhaus unter Berücksichtigung erneuerbarer Energien und ökologischer Gesichtspunkte konzipiert werden sollte.
Die exponierte Lage auf einer kleinen Hangkuppe, die klare und schlichte Formgebung und die außergewöhnliche dunkelgraue Farbwahl machen dieses Objekt am Ortsrand zum Blickfang. Die Energiebilanz des Gebäudes und die zurückversetzte Position zur Straße ermöglichten so im Hinblick auf die Gestaltung der Südfassade eine sehr offene, transparente und zugleich strenge Architektur. Diese wird durch den Wunsch nach einer quadratischen Grundfläche, der Symmetrie im OG und zwei zueinander versetzten Pultdächer noch verstärkt.
Als Kontrast zur dunkelgrauen Außenfassade steht die Gestaltung der Innenräume im EG, welche einschließlich der Bodenoberfläche und der Möblierung nahezu komplett in Weiß gehalten sind. Dabei bilden Küche mit Essbereich, der Wohnraum als ein vollkommen offener Bereich den Lebensmittelpunkt im Haus. Große Fensteröffnungen im Süden unterstützen das Gefühl von Großzügigkeit und schaffen einen fließenden Übergang zum Garten. Dem Wunsch nach einem uneingeschränkten Blick auf die angrenzende Natur und die Felder wurde auch im Norden durch zwei raumhohe Glasausschnitte Genüge geleistet.
Entwurfsentscheidendes Element bei der Planung und Gestaltung der Innenräume ist die sehr markante Sichtbetonwand. Sie ist tragendes Element vom Keller bis zum First und ist in ihrer Position und Gestaltung zentraler Raumteiler zugleich. Als Blickfang wurden die freiauskragenden Treppenstufen ebenfalls in Sichtbeton ausgeführt und bewusst hinter einer Glaswand in Szene gesetzt. Die Balkonkonstruktion aus Lärchenholz und Stützwand aus Sichtbeton dient zugleich als Sonnenschutz und stellt ein natürliches Verschattungselement für alle Fensterflächen im EG dar.
Dabei besticht das Gebäude nicht nur durch seine ästhetischen Gesichtspunkte, sondern vor allem auch durch seine technischen Besonderheiten. So wird das Wohnhaus wird über eine umweltbewusste, vollmodulierende und energiesparende Splitt- Luftwärmepumpenanlage als zentrales Heizsystem über eine Fußbodenheizung versorgt und mit einer Speicherbatterie für die Nutzung des Stromes über die Photovoltaikanlage ergänzt. Als zusätzliche Heizquelle für die Übergangszeit wurde ein Heizkaminofen zentral im EG positioniert. Aus ökologischer Sicht wurde eine große Regenwasserzisterne für Gartenwasser und einem Nachspeisemodul für Toilette und Waschmaschine (sog. Grauwasser) integriert.
2007 Präsentation im Buch “NEXT – München: 40+ Architekten um 40“